IDF: Intel zeigt sprechenden Nehalem, 8 Kerne im Jahr 2008

Erste Vorführung der neuen CPU-Architektur

Erst drei Wochen alt, und schon kann er sprechen: Intel-CEO Paul Otellini zeigte in seiner Keynote in San Francisco erstmals die neue x86-Architektur "Nehalem" im Betrieb. Erste Prototypen des Prozessors waren kurz vor der Veranstaltung fertig gestellt worden.

Artikel veröffentlicht am ,

Die Demo fiel kurz und im Stil des Kubrick-Klassikers "2001" aus: "Hi Paul, I am Nehalem. I am only three weeks old, and already talking", ertönte eine Sprachaufzeichnung aus einem PC, der unter Windows XP lief. Das Besondere: Der Rechner wurde von einem ersten Prototypen der Nehalem-Architektur angetrieben.

Nehalem-Die
Nehalem-Die
Laut Otellini wurden die ersten Test-Wafer mit dem Prozessor erst drei Wochen vor dem IDF fertig gestellt. Intel hat sich also beim Packaging und Testen mächtig beeilt, um die CPU jetzt schon vorführen zu können. Die Aufgabe - Abspielen einer Sound-Datei - war zwar recht anspruchslos; bei einem ersten Stepping aber schon Windows booten zu können, ist für eine neue CPU-Architektur durchaus eine beachtliche Leistung - sofern denn Nehalem wirklich noch in den Windeln liegt.

Nehalem-Demo
Nehalem-Demo
Angaben zur Zahl der Kerne und dem Takt der Demo-CPU machte Paul Otellini nicht. Dafür verriet er ein paar neue Details zur Funktionsweise des Prozessors. Wie bereits bekannt, will Intel erstmals Speichercontroller und Grafik integrieren - und bis zu acht Kerne, wie Otellini jetzt erstmals bestätigte. Damit diese vielen Einheiten nicht zu viel Strom aufnehmen, können sie alle einzeln abgeschaltet werden, auch die Rechenkerne. Nehalem soll seine Stromspar-Zustände selbst kontrollieren, ohne Zutun von BIOS oder Betriebssystem.

Hinton und Otellini
Hinton und Otellini
Das mit der Core-Architektur abgeschaffte HyperThreading kehrt als "Simultaneous Multi Threading" (SMT) in Nehalem zurück: Jeder Kern kann zwei Threads parallel verarbeiten. Dem Betriebssystem stellt sich der Prozessor damit mit bis zu 16 Kernen dar - darauf muss die Software deutlich genauer eingehen, als es heute mit Quad-Cores der Fall ist. Die nächste große Neuerung ist die Chip-zu-Chip-Verbindung QuickPath, die AMDs Vorteil im Server-Markt mit HyperTransport endgültig parieren soll - jedenfalls nach Intels Willen.

Unterstützung bei seinen Vorführungen bekam Paul Otellini von Nehalems Chef-Entwickler Glen Hinton. Der "Intel Fellow" war schon für die P6-Architektur (Pentium Pro bis Pentium III), aber auch für Netburst zuständig - kein Wunder, dass Hinton mehrfach betonte, dass Energieeffizienz bei Nehalem ganz im Vordergrund steht. Die ersten Nehalem-Prozessoren will Intel in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 ausliefern.
Nachtrag vom 19. September 2007, 16:15 Uhr:
Nehalem Block-Diagramm
Nehalem Block-Diagramm
Am Nachmittag des ersten IDF-Tages enthüllte der Leiter von Intels Digital-Enterprise-Abteilung, Pat Gelsinger, weitere Details zu Nehalem - und führte mit kleinen 3D-Animationen gleich zwei der Prozessoren in einem System vor. Die 16 Thread-Grafiken des Windows-Taskmanager passten dabei kaum noch auf den Bildschirm. Leistungsmessungen des A0-Steppings, also der ersten überhaupt produzierten Version von Nehalem verkniff sich trotz allem Überschwang auch Gelsinger. Zudem liefen mehrere Instanzen des Programms, die an die einzelnen logischen Kerne gebunden wurden, um eine gleichmässige Auslastung zu simulieren.

Dafür stellte er in einer Blockgrafik dar, wie ein Vier-Sockel-System mit Nehalem über den neuen Bus Quickpath verschaltet ist: Anders als bei AMDs HyperTransport, wo jede CPU bis zu drei Verbindungen haben kann, sind es bei Nehalem und Quickpath bis zu vier. Jeder Sockel hat Zugriff auf jeden anderen, zwei Nehalems teilen sich zudem eine Southbridge. Dazu kommt noch ein eigener Speichercontroller für jeden Sockel - die Mainboards dürften also reichlich komplex werden.

Es war an Intel-Direktor Stephen Smith aus Gelsingers Abteilung, später auch die Chips zu zeigen. Wie bei Intel üblich, werden nur die Prozessoren in der kleinsten Strukturbreite gefertigt, Nehalem kommt also in 45 Nanometern, der Chipsatz mit 65 Nanometern. Und wieder etwas später erklärte Pat Gelsinger, dass Intel mit der Nehalem-Architektur auch acht Cores auf einem Die plant. Gezeigt wurden bisher aber nur die Die-Fotografien mit vier Kernen auf einem Die.

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Rolfboy 26. Mär 2008

dem Bild des Task Managers von XP im Artikel nach zu urteilen wird die Prozessorlast...

punkt 19. Sep 2007

EDIT: und falls es dir nicht passt, dann geh doch mit deinem 386 mit 16kByte RAM und...

karli 19. Sep 2007

Ist auch total egal, hauptsache 8 Kerne, ob es nun 2 4Kerner oder 8 einkerner sind ist...

SHinzer 19. Sep 2007

Und wieviele CPUs hat Mensch üblicherweise in einer Desktop-Maschine stecken, ich kann...



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